13. Türchen

Wisst ihr, wann genau unser drittes Jahrtausend begann?

Sie glauben am 1. 1. 2000 um 0 Uhr? Das ist falsch, denn richtig zählen will gelernt sein!

Beginnen wir mit einer einfachen Frage: Wann ist Jesus Christus geboren? Gemäß Kirchenkalender am 25. Dezember (gefeiert in der Vor Nacht = Heiligabend). So weit so gut. Aber wenn unsere Zeitrechnung mit Christi Geburt beginnt, dann sollte doch auch unser Kalender n.Chr. („nach Christi Geburt“) mit dem 25. Dezember des Jahres 1 beginnen. Tut er aber nicht. Er beginnt nach alter römischer Tradition mit dem 1. Januar des Jahres 1, denn „Januar“ kommt aus dem Lateinischen ianua der Römer und bedeutet „Tür“ und somit Eintritt ins neue Jahr.

Wann Christus geboren wurde, weiß kein Mensch, weil das Neue Testament darüber keine Auskunft gibt. Denn der Geburtstag als Markstein des Lebens ist laut Kirchenvater Origines „heidnische Praxis“. Im Christentum gilt der (märtyrerhafte) Todestag als Geburtstag (dies natalis), nämlich für den Eintritt in das wahre, ewige Leben. Daher ist nur er notierenswert. Gefeiert wird im traditionellen christlichen Glauben daher kein Geburtstag, sondern der Namenstag, also der Gedenktag des Heiligen gleichen Namens.

Dionysius Exiguus hat Schuld

Unser Kalender beginnt also mit dem 1. 1. 1.

Damit beginnen auch die Probleme. Denn logischerweise müsste der erste Tag unserer Zeitrechnung der 1.1.0 sein. Warum? Da ist zunächst die verwirrende Zählweise. Wenn der erste Tag unserer Zeitrechnung der 1.1. ist, dann endete das 1. Jahr mit dem 1. 1. 2. Das erste Jahrzehnt endete folglich mit dem 1. 1. 11, das erste Jahrhundert mit dem 1. 1. 101 und das erste Jahrtausend mit dem 1. 1. 1001.

Wann begann folglich das 3. Jahrtausend? Ergo mit dem 1. 1. 2001. Aber alle haben sie falsch gefeiert, nämlich am 1. 1. 2000, 0 Uhr. So kann sich eine ganze Menschheit irren: Die Zahl 2000 ist schön rund, also beginnt mit ihr auch das neue Jahrtausend. Alles hätte wunderschön gepasst, wenn der der römische Abt Dionysius Exiguus im Jahr 523 n.Chr.  den Auftrag vom Vatikan erhielt, den noch heute gültigen Gregorianischen Kalender zu entwerfen, und er etwas logischer gedacht hätte.